Heute war nicht viel Zeit im heimischen Nähzimmer, deshalb habe ich mir nur den Schlafanzug „Schlaffein“ von Näähglück vorgenommen. Er besteht aus drei Teilen: Rückenteil und zwei Stücke Vorderteil. Die gesamte vordere Front wird nachher geknöpft.
Laut Anleitung soll man erst die Schulternähte schließen und dann ALLES bis auf die Seitennähte einfassen, auch die Ärmel und Beine. Zuschneiden sollte man dafür schlanke zwei bis drei Meter Einfass-Streifen. Ich hab nicht gemessen und einfach geschnitten, so viel mein Stoff hergab. Einfassen finde ich eine total lästige Sache, zumindest in der geschlossenen Variante, in der man das Band auf die rechte Seite näht und dann zweimal einfalzen muss, damit es vorn und hinten gleich aussieht. Mir macht das keinen Spaß. Es sieht nie vorn und hinten gleich sauber aus, und das ewige Gefalte für eine schlichte Naht finde ich auch mühselig.
Okay, hier ging es ja um ein Probestück, da hatte ich keinen Perfektionsanspruch. War gut so, denn mein subjektiv meterlanger Einfassstreifen für die Strecke Bein-Vorderfront-Halsausschnitt-andere Vorderfront-anderes Bein erwies sich als genau vier Zentimeter zu kurz…
Ich hatte beim Nähen aber ohnehin den schwarzen Gedanken, dass man dieses Kleidungsstück bei bestimmungsgerechter Verwendung nie sieht, weil das bekleidete Stöpselchen im Idealfall damit im dunklen Schlafzimmer liegt. Wir leben nicht mit Idealfall, aber für einen Schlafanzug fand ich das trotzdem einen akzeptablen Makel.
Nach dem ganzen Eingefasse kam dann der schöne Teil: Jersey-Druckknöpfe eindrücken! Ich hab also frohgemut meine Maxi-Box Druckknöpfe von Snaply rausgeholt und nicht mal einen Stimmungseinbruch erlitten, als ich festgestellt habe, dass nur in Schwarz noch die nötigen elf Sets drin waren. Wie gesagt: Nachts ist es ja sowieso dunkel…
So richtig perfekt scheine ich die vorgesehenen Stellen für die Druckknöpfe nicht vom Schnitt abgemalt zu haben, die Beine sehen da ziemlich asymmetrisch aus. Na ja, zu ist zu.
Für das nächste Mal, wenn ich dann schönen Stoff verwende, merke ich mir also: Einfassen lieber offen mit Bündchen, Arme und Beine säumen, und die Beinnaht könnte man auch schließen. Ich hab ja kein richtiges Baby mehr, sondern ein charakterstarkes kleines Stöpselchen, das beim Anziehen immer mitmachen will. Da funktionieren auch Beine zum Reinsteigen, und ich müsste nicht mehr so viel einfassen.
Danke für das Freebook an Sophie von Näähglück!